Es ist der sagenumwobene heilige Gral: Das agile Mindset. Grundvoraussetzung, dass Agilität in Unternehmen Einzug halten, agile Methoden funktionieren und eine agile Kultur gelebt werden kann.

So zumindest wird es in Ausbildungen vermittelt und von Berater:innen eingefordert. Ganz oft treibt der Kult um das agile Mindset aber einen Keil zwischen Menschen: Hast du eines, gehörst du zur aufstrebenden agilen Community. Hast du es nicht, wirst du als Outsider gebrandmarkt, der sich erst einer persönlichen Weiterentwicklung unterziehen sollte, bevor er in die Ränge der Erleuchteten aufsteigen darf. Du bist mit all dem überfordert? Dann ist dein Mindset bestimmt nicht agil!

Sich dem agilen Mindset anzunähern ist eine der großen Herausforderungen. Im Lehrgang zum agilen Coach, den ich als Vortragender begleite, gehen wir diesem Anliegen nach. Auffallend ist die diverse Herangehensweise von unterschiedlichen Charakteren, auf die ich in der Ausbildung treffe. Unternehmensleiter und -gründer:innen, Mitarbeiter:innen in agilen und nicht-agilen Unternehmen, Berater:innen, Selbstständige… – sie alle zeigen sich den agilen Ansätzen gegenüber teilweise offen – und teilweise nicht.

Selbst diejenigen, die schon sehr viel und intensiv in agilen Unternehmen gearbeitet haben, stehen manchmal vor persönlichen Blockaden, die unüberwindbar scheinen. Daher meine Hypothese: Niemand verfügt über ein agiles Mindset. Zumindest nicht absolut. Wichtig dabei zu erkennen ist, dass das agile Mindset nichts ist, dass einmal allumfassend erlernt wird. Vielmehr ist es ein ständiger Prozess, der Selbstreflexion und (inkrementeller) Adaptierung fordert.

Darauf folgt meine zweite Hypothese: Business Agility kann funktionieren, wenn es durchdachte individuelle Prozesse gibt, die konstant das agile Mindset fördern. Dann kann Agility beyond frameworks in jedem Unternehmen gelebt werden. Genau dies ist die Basis meines Workshops, der folgende Punkte beinhaltet:

• Diskussion der 2 Hypothesen
• Selbstreflexion: Grenzen meines agilen Mindsets und vor welchen Hürden stehe ich?
• Vorstellen eines Modells der persönlichen Weiterentwicklung zur Erweiterung des agilen Mindsets
• Anwenden des Modells in Kleingruppen bzw. mit Sparring-Partner:innen
• Diskussion über die Eingliederung des Modells in den Arbeitsalltag
• Diskussion der Erkenntnisse und Wrap Up

Am Ende stellt sich die Frage, welche Rahmenbedingungen braucht es, um einen Raum für die persönliche Weiterentwicklung zu schaffen, damit sich jede:r stärker der agilen Denkweise annähern kann um Gemeinsamkeit zu stärken und effektiv an einem Strang zu ziehen zu können. Welche Potenziale können durch Business Agility geschaffen werden? Idealerweise werden wir einige Erkenntnisse dazu im Workshop gewinnen können.