Vor 25 Jahren waren agile Frameworks die rebellische Antwort auf starre Projektpläne. Das Agile Manifest war eine Einladung, den Fokus von Prozessen und Tools auf Menschen zu legen. Heute ist Agilität in Unternehmen zur Religion verkommen. Es gibt viele Rituale, aber wenig Wirkung.

Während vor einigen Jahren die „agile Transformation“ allgegenwärtig war, steht nun KI auf der Agenda. Das Umfeld, in dem wir arbeiten, hat sich radikal geändert. Unsere Denkweise jedoch noch nicht. Wenn Menschen mit Maschinen zusammenarbeiten, geraten agile Prinzipien unter Druck. Gleichzeitig liefern DevOps- und Produktteams leise, aber konsequent das, was Agilität ursprünglich versprochen hat: End-to-End-Verantwortung und schnelle Lernzyklen. Auch ohne Scrum-Label.

Vielleicht waren es nicht die zertifizierbaren agilen Frameworks, die die Revolution auslösten, sondern jene Teams, die jetzt zusehen müssen, wie KI stillschweigend zum neuen „Teammitglied“ erklärt wird.

In diesem Talk spanne ich in einer Zeitreise den Bogen von den Ursprüngen des Agilen Manifests über DevOps- und Platform-Teams, die Agilität leben, ohne darüber zu reden. Am Ende steht eine provokante, aber konstruktive These und die Fragen: Erlaubt uns die Agilität nicht, das Manifest nach 25 Jahren anzupassen? Oder enthält das Manifest selbst schon alle Bausteine, um auch mit der radikal veränderten Umwelt umzugehen?